Digitale Ethik

15. & 16.09.2025

Keynote

Digitale Ethik und Digital Humanities – Plädoyer für eine enge Partnerschaft

15.09.2025, 10.30–11.15 (Keynote), 11.15–12.00 (Diskussion)
Online in Zoom, gestreamt aus UB 0/03

Abstract

Die sich zuspitzende technologische Herausforderung der Menschheit – insbesondere durch Künstliche Intelligenz – wirft grundlegende Fragen nach unserem Selbstverständnis und unserer Zukunft auf. Ziel des Vortrags ist es, aufzuzeigen, wie Digitale Ethik und Digital Humanities enger zusammenwirken können, um die hierfür notwendigen Kompetenzen zu stärken. Digitale Ethik entwickelt normative Orientierungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien, reflektiert die Bedingungen des „guten Lebens” im digitalen Zeitalter und untersucht die ethischen Facetten digitaler Praktiken. Die Digital Humanities eröffnen methodische Zugänge, um digitale Transformationen und Hybridisierungen sowie Datenpraktiken und Wissensrepräsentationen in ihren kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Dimensionen zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Sie verbinden digitale Verfahren mit hermeneutischen und kulturwissenschaftlichen Perspektiven und machen so die wechselseitigen Veränderungen von Technologie, Wissen, Macht, Gesellschaft und Subjektivierungsprozessen sichtbar – etwa mit Blick auf Bias in algorithmischen Systemen. Eine enge Verzahnung und Partnerschaft von Digitaler Ethik und Digital Humanities ist für eine ethische und kritisch reflektierte Orientierung in der digitalen Welt unerlässlich – und sollte zugleich von großer Bedeutung für ihr jeweiliges Selbstverständnis sein.

Prof. Dr. Johann-Christian Põder

Prof. Dr. Johann-Christian Põder
© Universität Rostock

Johann-Christian Põder ist Professor für Ethik in Theologie und Medizin an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock. Seit 2022 ist er zudem Leiter des Departments „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ (AGIS) der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock. Zu seinen aktuellen Forschungsschwerpunkten gehören ethische und theologisch-philosophische Fragestellungen im Kontext von Medizin und Digitalisierung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz.