Kollaboration und Networking in den DH
30.09. & 01.10.2024
Keynote
Do it yourself (but not alone) and KISS!
30.09.2024 - 10.45–11.30
Abstract
Ausgehend von dem Postulat eines grundlegenden epistemischen Wandels in der Digitalität, in der immer alles schon bereits durch multiple Schichten von Informations- und Kommunikationstechnologien vermittelt ist, sind wir auch in den Geisteswissenschaften mit der Datafizierung des gesamten Forschungsprozesses konfrontiert. Ein Umstand der dazu führt, dass wir alle, ob wir es wollen oder nicht, Digital Humanities praktizieren. Die Frage ist letztlich nur, wie mündig wir eine Datenkultur praktizieren, in der wir sowohl ihre empistemologischen Grundlagen und unseren je eigene Verortung in der Digitalität theoretisch fundiert reflektieren, als auch den notwendigen Stack an Methoden, Technologien und Werkzeugen in einem Maße beherrschen, dass es den Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis genügt.
Die Erfahrungen beim Aufbau von Infrastrukturen wie der Kompetenzwerkstatt Digital Humanities und dem Methods Innovation Lab an der Humboldt-Universität zu Berlin, lassen Till Grallert fragen: Was brauchen wir eigentlich um zu mündigen (digitalen) Geisteswissenschaftler_innen zu werden, für die (Forschungs)Daten und computationelle Methoden einen integralen Bestandteil ihres Selbstverständnisses bilden? Welche Rolle können physische und digitale (Möglichkeits)Räume, technische Infrastrukturen, und soziale Beziehungen spielen? Wie können wir anerkennen, dass die wissenschaftliche Arbeit als Solitär schon immer eine Fiktion war? Wie lassen sich unsere knappen Ressourcen der Gesellschaft und dem Planet gegenüber verantwortlich einsetzen?
Dr. Till Grallert (NFDI4Memory, Methods Innovation Lab, HU Berlin)
© Humboldt-Universität zu Berlin